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Sonntag, 13. Mai 2012

Bali und Gili Islands (Indonesien)

Gili Trawangan
Nach Business-Flug von Cairns nach Sydney, der keine Wünsche offen ließ, ging es von Sydney nach Bali wieder in der Economy-Class weiter, was grundsätzlich kein Problem darstellt. Leider erhielten wir jedoch auf dem sechsstündigen Flug nichts zu Essen, da wir mit der Billigfluggesellschaft Jetstar reisten. Hier muss für Essen im Flieger bezahlt werden. Da die Preise jedoch in keinster Weise fair waren, entschlossen wir, das Abendessen auszulassen und zu warten, bis wir in Denpasar, Bali ankamen.

Grannys Hotel, Bali
Der Flug zog sich dann, aufgrund unserer knurrenden Mägen etwas. Schließlich kamen wir etwas erschöpft auf Bali an und nach erfolgreichem Abhandeln des üblichen Flughafengedöns machten wir uns auf die Suche nach einem Taxi, das uns zu unserem vorreservierten Hotel bringen sollte. Hier merkten wir sofort, dass unsere Zeit in der „modernen Welt“ wieder vorbei war. Das erste Angebot des Taxifahrers konnten wir um 50% drücken, womit er immer noch ein gutes Geschäft machte. Verglichen mit einer vergleichbaren Fahrt in Australien war die Taxifahrt jedoch geschenkt.
Grannys Hotel, Bali
Unser Hotel, namens Grannys, im nahegelegenen Kuta war jedoch ein Traum. Für 50000 Rupiah, umgerechnet 5 Dollar, erhielten wir eine große Matratze für zwei Personen mit Frühstück inklusive, sowie eine sehr familiäre Begrüßung der norwegischen Besitzerin und anderer Gäste des Hotels. In einer wunderschönen Gartenanlage gönnten wir uns dann noch unsere wohlverdientes Essen (Nasi Goreng) und verabschiedeten uns anschließend, erschöpft, jedoch nicht mehr hungrig, in das Land der Träume. Nach unglaublicher warmer Nacht mit mehr als 30° Grad startete der nächste Morgen mit Pancakes und
Hotel in Ubud
seit langer Zeit wieder sehr angenehmen Kaffee. Anschließend machten wir uns auf den Weg Richtung Strand um einen kleinen Einblick der Szene und der Wellen zu bekommen. Leider war das Hotel etwa 2km vom Strand entfernt, was bei 40° und brennender Sonne nicht zu unterschätzen ist. Der Strand war unglaublich, in negativer sowie in positiver Weise. Ich habe noch nie so viele Menschen sich an einem einzigen Fleckchen Erde tummeln sehen, was logischerweise den Strand nicht wirklich attraktiv macht. Leider war er auch sehr dreckig, was auf die vielen Menschen
Affenfamilie in Ubud
zurückzuführen ist. Die Wellen hingegen sind echte Maschinen. Ich habe noch nie solche Brecher gesehen, was einen jedoch extra motivierte, sie zu surfen. Nachdem wir auf dem Rückweg noch etwas Sushi besorgt hatten, planten wir mit unseren, am gestrigen Abend kennengelernten Hotelbekannstschaften unseren nächsten Tag, der uns nach Ubud, einer kleinen, verträumten und kulturreichen Stadt und nach eintägigem Aufenthalt dort, auf die Gili Islands bringen sollte. Aber eins nach dem anderen. Für die zweistündige Fahrt nach Ubud engagierten wir einen Taxifahrer, der uns acht Personen für umgerechnet 3 Euro pro Person von Kuta nach Ubud brachte. Hier bekamen wir einen ersten Eindruck, was es bedeutet, auf Bali Auto zu fahren. Eine fünfminütige Autofahrt ist gleichzusetzen mit lebenslangem Fahrtverbot in Deutschland. Rote Ampeln werden ignoriert, jeder überholt wann er will, was dazu führt, dass
Gili Trawangan
man in Indonesien nicht von Links- oder Rechtsverkehr sprechen kann, der stärkste gewinnt, also LKW vor Bus, Auto, Mopeds und Schlusslicht natürlich die Fussgänger. Nicht aufgezählt natürlich die unendlich vielen anderen Fortbewegungsmittel, wie Pferdekutschen, umgebaute Rasenmäher, sowie Menschen, die sich auf Eseln fortbewegen. Alles in allem aber eine sehr interessante, wenn auch lebensgefährliche Erfahrung, die trotz eben beschriebener Kamikaze Aktionen, im Verhältnis wenige Todesopfer fordert. Irgendwie schaffen alle Verkehrsteilnehmer ihren Kopf immer wieder aus der Schlinge zu
Gili Trawangan
ziehen. Als wir in Ubud ankamen wählten wir das erste Hotel, was wiederum sehr günstig und gut war und machten uns auf in den Monkey Forest. Tausende Affen bewohnen diesen Wald und ärgern die Besucher. Es war eine wahre Augenweide, wie sie von Baum zu Baum sprangen und immer wieder akrobatisch von anderen Affen flüchteten, die ihnen das Essen streitig machen wollten. Nach leckeren indonesischen Abendessen mit allen Variationen von Curry und superscharf, ging es nach gemütlicher Runde im Hotel ins Bett, da wir für den nächsten Tag eine Tour mit einem Fast-Boat auf die Gili
Gili Trawangan
Islands gebucht hatten. Gili Islands sind eine Inselgruppe bestehend aus drei einzelnen kleinen Sandinseln, umrandet von Riffen, die sich wunderbar zum Schnorcheln und Tauchen eignen. Nach Ankunft auf der Insel konnten wir aus verschiedensten Unterkunftsmöglichkeiten wählen, was eine gute Verhandlungsbasis bietet, um den Preis etwas zu drücken. Eigentlich kann man pauschal sagen, dass alle dir angebotenen Dinge immer um 50% zu teuer sind. Also zahlten wir für unseren Bungalow letztendlich 14 Dollar für zwei Personen anstatt pro Person. Die kleine Bungalow-Anlage war sehr schön. Nicht überfüllt,
Gili Trawangan
eine mit Liebe gepflegten superbunten Gartenanalage und kleinen Sitzmöglichkeiten aus Bambus zum entspannen. Auch die Zimmer ließen keine Wünsche offen. Da der Tag sich schon dem Ende neigte, verbrachten wir den Tag gemütlich in unserer Anlage mit einer riesen Portion indonesischem Essen mit allen nur erdenklichen Zutaten für gerade einmal 80 €-Cent. Unglaublich, sowie scharf und lecker! Am nächsten Tag ging es dann auf eine Tages-Tour zum Schnorcheln. Eine tolle Erfahrung! Mit einem kleinen Boot ging es an verschiedenste Anlaufpunkte, an denen man die unterschiedlichsten Dinge sehen konnte. Von Fischen in allen erdenklichen Farbkombinationen, Korallen, sowie riesigen Schildkröten war einiges geboten. Leider waren viele Korallen tot, was auf die Veränderung des Weltklimas zurückzuführen ist und auf den stetig ansteigenden Tourismus den die Inseln
Gili Trawangan
fast nicht mehr bewältigen können. Dies ist ein wenig die Kehrseite der Medaille, die einen ein wenig ins grübeln bringt. Aber das ist ein Thema, das wir an vielen Orten dieser Erde schon diskutiert und wir immer wieder festgestellt haben, dass wir selbst auch ein Teil dieser Veränderung sind, es uns jedoch dennoch nicht abhält, diese wunderschönen, aber auch sehr gefährdeten Orte zu bereisen. Am Ende des Tages voller neuer und bunter Eindrücke aus der Unterwasserwelt gönnten wir uns ein leckeres Curry an der Strandpromenade. Dem nächsten Tag widmeten wir uns der
Gili Trawangan
Inselerkundung. Im Hinterland trafen wir überraschenderweise noch auf Menschen die auf der Insel nicht wegen des Tourismus wohnten, sondern hier Landwirtschaft betrieben. Von diesen Menschen bekommt man im eher touristischeren Süden der Insel  nichts mit. Der Ausflug endete wieder an unserem Bungalow, wo wir den Abend mit Meike, Lawrence und dem Manager der Anlage und seinen Kumpels verbrachten. Diesen erzählten uns so manch skurrile Geschichten, aber auch sehr interessante Dinge über Indonesien. Nach einer lustigen Einstimmung im hoteleigenen Bungalow ging es
Gili Trawangan
noch auf eine Party, die für uns allerdings nicht lange viel bereit hielt. Am nächsten Tag verließen wir die Insel wieder, um zurück nach Kuta zu fahren. Nach der zweistündigen Fast-Boat fahrt folgten noch 1 ½ Stunden Taxifahrt bis wir schließlich wieder an unserem schon bekannten Hostel in Kuta ankamen. Erneut hatten wir dort eine gute Zeit und lernten nette neue Leute kennen. Aus einem gemütlichen Beisammensitzen entwickelte sich ein witziger und recht exzessiver Abend, der letztendlich in einer Bar namens Apatsche in Kuta endete. Der nächste Tag diente zum entspannen, obwohl eigentlich geplant
Gili Trawangan
war, weiter zu fahren. Doch der vorherige Abend ging dann doch etwas länger und so war keiner von uns zwei böse, noch einen Tag länger zu bleiben. Später gingen wir noch zum surfen am Kuta Beach. Endlich! Auch an diesem Tag waren die Wellen gewaltig. Aber natürlich war der Ehrgeiz längst in uns geweckt, diese zu bezwingen. Und das taten wir auch. Speziell Raisa machte einen tollen Job an diesem Tag. Und so groß die Wellen auch waren, mussten wir lachen als wir auf ein neues Set Wellen auf dem Meer warteten, als wir dachten „Mein Gott geht es uns schlecht seit 6 Monaten“. Nach Beendigung der Surf-Session ging es zu acht in einem Taxi zurück ans Hostel. Am darauffolgenden Tag ging es dann jedoch weiter in Richtung Java worauf wir uns schon sehr freuten. Nur die Reise dorthin sollte einige Nerven kosten. 
Gili Trawangan

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