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Donnerstag, 17. Mai 2012

Gunung Bromo (Java, Indonesien)

Gunung Promo & seine Gefährten
Nachdem Bali durch den boomenden Tourismus einen eher sanften Einstieg in das indonesische Leben bereithielt, warf uns die Weiterfahrt nach Java vor einer Woche umso drastischer in das indonesische Chaos hinein. Von Denpasar in Bali starteten wir mit dem Bus. Via Fähre setzten wir von Bali nach Java über und fuhren anschließend wieder mit dem Bus weiter nach Probolingo, von wo aus wir am nächsten Tag zum Vulkan Gunung Bromo fahren wollten. Den Taxifahrer, den wir auf der Straße angesprochen hatten, hatte uns diese Fahrt arrangiert, da seine Familie Besitzer eines Busunternehmens war.
die Vulkane sind aktiv
So behutsam uns der Taxifahrer von Kuta nach Denpasar brachte, so grauenvoll und selbstzerstörerisch bretterte der Busfahrer die zwölf Stunden nach Probolingo. Unglücklicherweise hatten wir die vordersten Sitze im Bus bekommen, so dass wir bei jedem frontal auf uns zu schießenden, überladenen Laster, der erst unmittelbar vor uns auswich, erleichtert aufatmen mussten, während uns das Adrenalin in unsere Körper schoss. In einem Affentempo raste der Bus über die holprigen Straßen, kalkulierend, dass alles andere auswich. Erwies sich die Annahme als falsch, zwängte er sich dicht zwischen den 
Gunung Promo & seine Gefährten
anderen Verkehrsteilnehmern vorbei, wobei die Bremse wohl für eine leistungsstärkere Hupe herhalten musste. Wie ein Fischschwarm kreuzten sich somit vor uns die mit Heubüscheln und Bäumen beladenen Roller, während wir im Bus für unser Überleben beteten. Mit einer klaren Hierarchie auf der Straße hat das größte Auto hier die Vorfahrt. Die Roller werden nicht als zu beachtendes Hindernis gesehen. Mit kräftigem Hupen werden sie vertrieben und müssen schauen, dass sie zeitig ausweichen können. Wie wir vor kurzem erfahren haben, kann man sich hier aufwandslos einen Führerschein 
Landschaft um den G.Bromo
für 32 Dollar kaufen. Somit erübrigt sich die Frage, ob die Javanesen überhaupt einen richtigen Führerschein haben. Das chaotische Eigenleben auf der Straße ist demnach nicht verwunderlich. Allerdings ist diese Art von Verkehr hier Normalität und so kamen wir ziemlich ausgelaugt aber wohlbehalten in Probolingo an. Kaum stiegen wir aus dem Bus, als neben uns auch schon ein Taxi wartete und uns endlose Angebote machte. Etwas verwirrt über seine gezielte Erscheinung, erfuhren wir, dass der Busfahrer uns bereits ein Taxi gerufen hatte. Sein gutes Angebot, direkt zu dem Hotel nahe des Gunung Bromo zu 
Der Krater des G.Bromos
fahren und früh am nächsten Morgen gleich unsere geplante Tour zu diesem Vulkan zu realisieren, klang vor allem deswegen überzeugend, weil wir uns nicht unnötig einen Tag in dem unattraktiven Probolingo aufhalten mussten. Eine Stunde später fuhr uns ein klappriger Wagen dann zum Yoshi´s Hotel. Endlich angekommen, verabredeten wir uns mit den gerade neu gemachten Bekanntschaften, Jana und Björn, auf ein Bier. Am Morgen weckte man uns um 3 Uhr in der Früh. Die anstrengende Reise vom Vortag und der wenige Schlaf lagen uns schwer in den Gliedern. Trotzdem motiviert begaben wir uns mit Björn 
Der Krater des G.Bromos
und Jana in dem 4WD auf den Weg und fuhren laut brummend durch die Nacht. Es ging auf den Gunung Penanjakan, ein Vulkan gegenüber des Gunung Bromo, um von dort aus den Sonnenaufgang anzusehen. Die Touristenschwärme nahmen dem schönen Sonnenaufgang leider erst einmal den Genuss, doch als wir den Platz wechselten und zur anderen Seite des Berges liefen, öffnete uns der unglaubliche Anblick auf die fantastische Landschaft Javas. Das Tal lag noch verschlafen in blauem Morgennebel unter uns. Drei majestätische Vulkane ragten aus diesen, sich langsam bewegenden 
benachbarter Vulkan
Nebelschwaden, heraus. Die aufgehende Sonne legte die Landschaft in ein magisches Licht. Ab und zu stieß der aktive Gunung Bromo seine Rauchschwaden aus und kündigte sein Erwachen an. Die andächtige Atmosphäre dieser Landschaft ist nicht mit Worten zu erklären. Wir vergaßen alles um uns herum. Wir befanden uns weit über dem gerade erwachenden Naturwunder und fühlten uns wie Könige. Lange ließen wir alles auf uns wirken und machten uns dann auf, diesmal zum Fuß des Bromos. Wie aus dem Nichts entwickeln sich die Vulkane aus einem ebenen Plateau und bilden dieses 
Der Krater des G.Bromos
einzigartige Vulkan-Ensemble. Der Weg auf den Bromo hinauf war kurz aber steil und je höher man kam, desto besser sah man die von Lavagüssen geformte Umgebung. Oben angekommen tauchte dann der riesige Krater des Vulkans vor uns auf. Die dichten, weißen  Rauchschwaden stiegen über der brodelnden Masse aus dem Inneren des Kraters auf. Auch hier war die Schönheit der Natur unfassbar. Die schönen Bilder noch im Kopf behaltend, machten wir uns bald darauf auf den Rückweg. Nach einer heißen Dusche und einem kläglichen Frühstück stand auch schon unsere 11-stündige Fahrt nach Yogyakarta an. Die Fahrt war heiß, kräftezerrend und wollte einfach kein Ende nehmen. Doch was uns viel mehr Kopfschmerzen bereitete, war der anstehende Feiertag (Himmelfahrt) und das direkt daran anschließende Wochenende, an dem ganz Java wohl nach Yogyakarta pilgern sollte. Dass sich unsere Befürchtungen bestätigten, bemerkten wir, als wir in der riesigen 3 Millionen Stadt weit und breit kein einziges freies Hotelzimmer finden konnten. Zahlreiche freundliche Javanesen durchkämmten mit uns jede Möglichkeit, von der schlimmsten Absteige bis zum teuersten Luxushotel. Wir sahen uns schon auf der Straße schlafen, als wir doch noch etwas fanden. Jana und Björn zwängten sich in ein Einzelzimmer und Sebastian und ich begaben uns in ein Doppelzimmer in einer anderen Unterkunft, was die schlimmste Absteige schlechthin war. Doch nach dem 21 Stunden langen Tag war uns jede Kakerlake, jeder Gestank und Dreck egal und so fielen wir erschöpft in die Betten. Als am nächsten Tag in dem Hotel Bladok, wo Jana und Björn geschlafen hatten, noch ein Zimmer frei wurde, checkten wir ohne viele Umschweife darin ein und bemerkten mit Begeisterung, dass es sich um ein wirklich tolles Hotel mit Pool, Terrassen und exzellentem Essen handelte.
Panorama: Krater des G.Bromos
Panorama vom Krater aus

Gunung Promo und seine Gefährten

1 Kommentar:

  1. ich hätte eine Frage an Sie: wir planen im August 2013 zum Bromo zu fahren. Ist während dieser Zeit das Reisen sehr chaotisch? Fällt genau in die ramadam-zeit...

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