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| Gunung Promo & seine Gefährten |
Nachdem
Bali durch den boomenden Tourismus einen eher sanften Einstieg in das
indonesische Leben bereithielt, warf uns die Weiterfahrt nach Java vor einer
Woche umso drastischer in das indonesische Chaos hinein. Von Denpasar in Bali
starteten wir mit dem Bus. Via Fähre setzten wir von Bali nach Java über und
fuhren anschließend wieder mit dem Bus weiter nach Probolingo, von wo aus
wir am nächsten Tag zum Vulkan Gunung Bromo fahren wollten. Den Taxifahrer,
den wir auf der Straße angesprochen hatten, hatte uns diese Fahrt arrangiert,
da seine Familie Besitzer eines Busunternehmens war.
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| die Vulkane sind aktiv |
So behutsam uns der
Taxifahrer von Kuta nach Denpasar brachte, so grauenvoll und
selbstzerstörerisch bretterte der Busfahrer die zwölf Stunden nach Probolingo.
Unglücklicherweise hatten wir die vordersten Sitze im Bus bekommen, so dass wir
bei jedem frontal auf uns zu schießenden, überladenen Laster, der erst unmittelbar
vor uns auswich, erleichtert aufatmen mussten, während uns das Adrenalin in
unsere Körper schoss. In einem Affentempo raste der Bus über die holprigen
Straßen, kalkulierend, dass alles andere auswich. Erwies sich die Annahme als
falsch, zwängte er sich dicht zwischen den
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| Gunung Promo & seine Gefährten |
anderen Verkehrsteilnehmern vorbei,
wobei die Bremse wohl für eine leistungsstärkere Hupe herhalten musste. Wie ein
Fischschwarm kreuzten sich somit vor uns die mit Heubüscheln und Bäumen
beladenen Roller, während wir im Bus für unser Überleben beteten. Mit einer
klaren Hierarchie auf der Straße hat das größte Auto hier die Vorfahrt. Die
Roller werden nicht als zu beachtendes Hindernis gesehen. Mit kräftigem Hupen
werden sie vertrieben und müssen schauen, dass sie zeitig ausweichen können.
Wie wir vor kurzem erfahren haben, kann man sich hier aufwandslos einen
Führerschein
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| Landschaft um den G.Bromo |
für 32 Dollar kaufen. Somit erübrigt sich die Frage, ob die Javanesen
überhaupt einen richtigen Führerschein haben. Das chaotische Eigenleben auf der
Straße ist demnach nicht verwunderlich. Allerdings ist diese Art von Verkehr hier
Normalität und so kamen wir ziemlich ausgelaugt aber wohlbehalten in Probolingo
an. Kaum stiegen wir aus dem Bus, als neben uns auch schon ein Taxi wartete und
uns endlose Angebote machte. Etwas verwirrt über seine gezielte Erscheinung,
erfuhren wir, dass der Busfahrer uns bereits ein Taxi gerufen hatte. Sein gutes
Angebot, direkt zu dem Hotel nahe des Gunung Bromo zu
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| Der Krater des G.Bromos |
fahren und früh am
nächsten Morgen gleich unsere geplante Tour zu diesem Vulkan zu realisieren,
klang vor allem deswegen überzeugend, weil wir uns nicht unnötig einen Tag in
dem unattraktiven Probolingo aufhalten mussten. Eine Stunde später fuhr uns ein
klappriger Wagen dann zum Yoshi´s Hotel. Endlich angekommen, verabredeten wir
uns mit den gerade neu gemachten Bekanntschaften, Jana und Björn, auf ein Bier.
Am Morgen weckte man uns um 3 Uhr in der Früh. Die anstrengende Reise vom
Vortag und der wenige Schlaf lagen uns schwer in den Gliedern. Trotzdem motiviert
begaben wir uns mit Björn
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| Der Krater des G.Bromos |
und Jana in dem 4WD auf den Weg und fuhren laut
brummend durch die Nacht. Es ging auf den Gunung Penanjakan, ein Vulkan
gegenüber des Gunung Bromo, um von dort aus den Sonnenaufgang anzusehen. Die
Touristenschwärme nahmen dem schönen Sonnenaufgang leider erst einmal den
Genuss, doch als wir den Platz wechselten und zur anderen Seite des Berges
liefen, öffnete uns der unglaubliche Anblick auf die fantastische Landschaft
Javas. Das Tal lag noch verschlafen in blauem Morgennebel unter uns. Drei
majestätische Vulkane ragten aus diesen, sich langsam bewegenden
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| benachbarter Vulkan |
Nebelschwaden,
heraus. Die aufgehende Sonne legte die Landschaft in ein magisches Licht. Ab
und zu stieß der aktive Gunung Bromo seine Rauchschwaden aus und kündigte sein
Erwachen an. Die andächtige Atmosphäre dieser Landschaft ist nicht mit Worten
zu erklären. Wir vergaßen alles um uns herum. Wir befanden uns weit über dem gerade
erwachenden Naturwunder und fühlten uns wie Könige. Lange ließen wir alles auf
uns wirken und machten uns dann auf, diesmal zum Fuß des Bromos. Wie aus dem
Nichts entwickeln sich die Vulkane aus einem ebenen Plateau und bilden dieses
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| Der Krater des G.Bromos |
einzigartige Vulkan-Ensemble. Der Weg auf den Bromo hinauf war kurz aber steil
und je höher man kam, desto besser sah man die von Lavagüssen geformte
Umgebung. Oben angekommen tauchte dann der riesige Krater des Vulkans vor uns
auf. Die dichten, weißen Rauchschwaden
stiegen über der brodelnden Masse aus dem Inneren des Kraters auf. Auch hier
war die Schönheit der Natur unfassbar. Die schönen Bilder noch im Kopf
behaltend, machten wir uns bald darauf auf den Rückweg. Nach einer heißen
Dusche und einem kläglichen Frühstück stand auch schon unsere 11-stündige Fahrt
nach Yogyakarta an. Die Fahrt war heiß, kräftezerrend und wollte einfach kein
Ende nehmen. Doch was uns viel mehr Kopfschmerzen bereitete, war der anstehende
Feiertag (Himmelfahrt) und das direkt daran anschließende Wochenende, an dem
ganz Java wohl nach Yogyakarta pilgern sollte. Dass sich unsere Befürchtungen
bestätigten, bemerkten wir, als wir in der riesigen 3 Millionen Stadt weit und
breit kein einziges freies Hotelzimmer finden konnten. Zahlreiche freundliche
Javanesen durchkämmten mit uns jede Möglichkeit, von der schlimmsten Absteige
bis zum teuersten Luxushotel. Wir sahen uns schon auf der Straße schlafen, als
wir doch noch etwas fanden. Jana und Björn zwängten sich in ein Einzelzimmer
und Sebastian und ich begaben uns in ein Doppelzimmer in einer anderen
Unterkunft, was die schlimmste Absteige schlechthin war. Doch nach dem 21
Stunden langen Tag war uns jede Kakerlake, jeder Gestank und Dreck egal und so
fielen wir erschöpft in die Betten. Als am nächsten Tag in dem Hotel Bladok, wo
Jana und Björn geschlafen hatten, noch ein Zimmer frei wurde, checkten wir ohne
viele Umschweife darin ein und bemerkten mit Begeisterung, dass es sich um ein
wirklich tolles Hotel mit Pool, Terrassen und exzellentem Essen handelte.
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| Panorama: Krater des G.Bromos |
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| Panorama vom Krater aus |
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| Gunung Promo und seine Gefährten |
ich hätte eine Frage an Sie: wir planen im August 2013 zum Bromo zu fahren. Ist während dieser Zeit das Reisen sehr chaotisch? Fällt genau in die ramadam-zeit...
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