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Samstag, 18. Februar 2012

Catchi, Cafayate (Argentinien)

Nachdem der Süden von Salta einer der schönsten Regionen Argentiniens sein soll, haben wir uns entschlossen, gemeinsam mit unserer Eidgenössin Fiona, für drei Tage ein Auto zu leihen. Für einen Chevrolet Corsa kostete uns die Miete 560 Argentinos + Gasolina. Da wir jedoch für diese Zeit kein Hostel benötigten und stattdessen im Auto geschlafen haben, relativierte sich der Preis wieder. Unsere Fahrt begann am 17. Feb. um 10 Uhr in Salta. Der erste Tagespunkt handelte jedoch von der Beschaffung von Bustickets nach Iguazu. Am Terminal Terrestre von Salta handelten wir für die 24-stündige Fahrt eine Studentenermäßigung aus und zahlten somit letztendlich nur 75€, was für argentinische Verhältnisse ein günstiger Preis ist. Mit den Tickets in der Tasche ging die Fahrt los Richtung Süden durch mehrere kleine Dörfer bis wir in die erste Polizeikontrolle kamen, die nicht unüblich in Argentinien sind...

Anstatt das Fenster freundlicherweise herunterzukurbeln, verschloss Fiona, die zu diesem Zeitpunkt fuhr, jedoch das Fenster, was nicht nur uns sondern auch dem Polizisten etwas komisch vorkam. Nach kurzen Small-Talk konnten wir jedoch unsere Fahrt fortsetzen. Als wir die Abzweigung nach Cachi nahmen, begann der außerordentliche schöne Teil des Trips. Auf einspurigen Wegen teils Asphalt, teils Schotter, ging es entlang von Flußläufen, die sich gegen Ende des Tals zu Bächen zurückentwickelten, hinauf Richtung Cachi.
Auf den Weg dorthin passierten wir mehrere Brücken, Herden von Schafen und Ziegen, sowie etliche Kakteenwälder, die im Hintergrund von schneebedeckten Bergen ein perfektes Bild erzeugten. Auch wurden wir Zeugen von einem steckengebliebener Kleinbus, der durch Menschenkraft nicht mehr aus seiner prikären Lage zu befreien war. Nach 5-stündiger Fahrt durch das Valle Calchaquies kamen wir in dem kleinen Dorf Cachi an, das eingebettet war in die herrliche Landschaft aus Bergen, Seen und tiefgrünen Weidewiesen.
Im Dorf angekommen, machten wir uns auch alsbald auf die Suche nach etwas Nahrung. In einer kleinen Gasse angekommen, trafen wir dann unsere neugewonnen Anhalterfreunde Patricia und Eduardo aus Buenos Aires. Die anschließende Nacht verbrachten wir nicht wie üblich in einem Hostel, sondern im Auto. Nicht wirklich viel Platz, aber es war in Ordnung. Am nächsten Tag starteten wir zeitig in Cachi um die kurvige und abenteuerliche Straße durch den Nationalpark Los Cardones nach Cafayate weiter zu fahren.
Wunderschöne Ausblicke häuften sich entlang der Route. In schnellem Takt änderte sich die Landschaft. Von Cardones Kakteenwäldern, geschmückt mit gelben Blumenwiesen, ging es durch schroffe Steinlandschaften, die mit ihren schräggestellten Sedimentschichten in allen rot-, gelb-, und brauntönen dem Grand Canyon oder einer Marslandschaft gleichten. In Cafayate nach sechs Stunden Fahrt angekommen, wurden wir von einer besonderen Art von
Carneval überrascht. Die gesamte Stadt war auf den Beinen und jeder einzelne versuchte in seinem angeheiterten Zustand andere Menschen mit Schaum, Mehl, etc. zu bewerfen. Dementsprechend sah es dort auch aus. Nach kurzem Snack machten wir uns auf den Heimweg. Hier konnten wir bei Sonnenuntergang noch einmal die wellenartigen, vielfarbigen Quebrada de Cafayate mit einem Obelisc aus Sandgestein, der aussah wie das Matterhorn und ein Anfitheater bestaunen, das sich in einer riesigen Felsschlucht befand. Die Nacht verbrachten wir in Alemania einem kleinen Dorf das entlang des Rückwegs lang, wiederum im Auto.

Am frühen morgen ging es dann zügig zurück nach Salta, da wir unser Auto bis um 10 Uhr wieder abgeben mussten. Wieder im gleichen Hostel eingecheckt, gibt es jetzt erstmal Müsli zum Frühstück!! Wunderbar...

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