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Samstag, 11. Februar 2012

Salar de Uyuni (Bolivien)

Salar de Uyuni
Die Stadt Uyuni steht,  ähnlich wie Aguas Calientes beim Machu Picchu, einzig im Dienste des Tourismus und ist mit seinen gewaltigen Müllbergen, die die Stadt umgeben, eine äußerst unattraktive Stadt. Wir fanden jedoch schnell ein schönes Hotel, und machten uns dann auf, um für den nächsten Tag einen Trip zum von mir heißerwarteten Salar de Uyuni zu buchen. Einfach mal in die Gespräche anderer deutscher reingeplappert,  führte uns Sebastians, von allen wohlgeschätzte Art ins Gespräch mit einer deutschen Familie. 

Unendliches Weiss
Letztendlich buchten wir alle zusammen eine Tour und traten am nächsten Morgen mit obligatorischer Verspätung drei unvergessliche Tage an. Mit der deutschen Familie, der Schweizerin Fiona und der Kanadierin Rachel saßen wir mit Fahrer zu acht im Jeep und rollten mit viel Lachen und Scherzen in Richtung Norden. Mit dem Besuchen alter, verrosteter Salpeter transportierender Züge und traditioneller Salzherstellungsbetriebe wurden wir in die Umgebung eingeführt und folgten dann dem Weg zur Salzwüste. Das Weiß des über 10.000 km² großen ehemaligen Salzsees blendete in den Augen durch die
Salzhaufen zur Salzgewinnung
Hexagone
Reflektion der unendlichen kleinen Salzkristalle, die bis 30 Meter in die Tiefe reichen. Vor ewigen Jahren war der Salar als See mit dem Titicacasee verbunden. Die Weite der heutigen Salzwüste, die bis Unendliche zu reichen scheint, lässt daran keinen Zweifel. An der Oberfläche haben sich Muster aus Hexagonen abgebildet. Die
Weite der Wüste
Weite der Wüste lässt jedes Gefühl von Perspektive am Ufer zurück, Größen und Weiten werden nicht mehr einschätzbar. Die Regenzeit hatte einen großen Teil des Salar de Uyunis einige Zentimeter unter Wasser gesetzt, sodass sich die weiße Schönheit des Ortes, verstärkt durch den strahlend blauen Himmel, in der Spiegelung wiederholte. Es ist ein einzigartiger Ort, der nicht von dieser Welt zu sein scheint. Durch die Salzkristalle mit ihren scharfen Kanten waren unsere Füße bald ganz wund, so ging es
Unmengen an Salz
dann auf dem Dach des Jeeps wieder Richtung Ufer. Wieder einmal waren wir Zeugen eines magischen Ortes unserer Erde geworden. Ein Ort, der zu verzaubern weiß, den man nicht vermag, in Worte zu fassen, ein Ort, der für sich allein genügt. Wir fuhren glücklich mit unserer lustigen Truppe wieder Richtung Süden, wo uns unterwegs neben einem Reifenplatzer auch ein heftiges Unwetter einholte. Unsere Unterkunft bot nur das Allernötigste, was nicht anders erwartet worden war. Mit neuen Bekanntschaften und den schönen Bildern des Tages im Kopf schliefen wir bei prasselnden Regengeräuschen ein. 

Panorama des Salar de Uyuni



Laguna Hedionda

Der nächste Tag startete mal wieder mit Verspätung mit dem "Desierto de Siloli". Unendlich viele einzelne rote, 2 bis 5 m hohe Steinbrocken in den unterschiedlichsten Formen verteilen sich soweit das Auge reicht und gehen dann in eine Berg- und Vulkanwelt über. Das Wetter war eher mäßig. Nachdem jeder den Wunder auch dieses Ortes aufgesogen hatte, ging es dann weiter Richtung der Berge. Auf Schotterstraßen fuhren wir an friedlichen Lama-Herden und Flamingo übersäten Lagunen vorbei, wurden Zeugen steckengebliebener Jeeps und hatten im Hintergrund immer den Blick auf die gewaltigen Berge. Die Landschaft änderte sich von grünen Wiesen und Hügeln zu einer roten Wüstenlandschaft. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Der blaue Himmel und die rote Wüste erzeugten mit den Schneebergen, diesmal im Vordergrund, ein traumhaftes Bild. Der Jeep, mit seinen immer
Landschaft bei der Lagune
noch lachenden Insassen, schoss durch diese Marslandschaft und hielt bald an der Laguna Hedionda, die zusammen mit ihren pinken Flamingos, den grellgrünen Pflanzen am Ufer, ihrer eigenen Vielfarbigkeit und mit der Umgebung ein gigantisches Licht- und Farbspiel erzeugte. In der roten Wüstenlandschaft ging die Fahrt weiter und der nächste Halt galt einer verwunschenen Landschaft aus windverformten Sandsteingebilden, die bis zu 15 Meter hoch waren und abenteuerliche geschwungene Arme und Ausformungen zeigten. Besonders interessant war der „Arbol del Piedro“, ein Steinblock, den
Flamingos in der Laguna Colorada
der starke Wind der Region so abgeschliffen hat, das er die Form eines Baumes angenommen hat. Unsere Reise endete für den Tag an der Laguna Colorada, einer knallroten Lagune mit Millionen Flamingos und schwimmenden weißen Salzinseln. Aus dem gleichen Grund, warum die Flamingos ihre Farbe erhielten, dem carotinoid-haltigen Plankton, hat sich auch der See rot gefärbt. Leider hatte das Wetter sich bereits wieder etwas zugezogen. Der Ort verlor dennoch nicht an Schönheit und Wirkung. Unweit des roten Naturwunders befand sich unsere zweite Unterkunft. Nach schlechtem Essen und auf harten Betten konnte eine eher mühsame Nacht beginnen. 

Panorama an der Lahuna Hedionda


Salvadoy-Dali-Desert
Um 4:00 Uhr am nächsten Morgen ging die Reise weiter zu den Geysiren. Auf 4700 m.ü.NN an Schnee und Nebel vorbei, tauchten dann die sprühenden und brodelnden Schlammquellen in der aufgehenden Morgensonne aus dem Dunst der Nacht hervor und wurden umso stärker je näher der Tag kam. Es war ein friedlicher Ort. Die brodelnden Geysire sprühten Dampf und zischten. Das Morgengrauen tauchte den Ort in eine märchenhafte Kulisse. Den Bergkamm überquert, ging die Fahrt weiter bergab. Frühstück gab es bei heißen Quellen an einem ruhigen See mit Flamingos. Gestärkt
Salvadoy-Dali-Desert
fuhren wir Richtung Chile. Die roten Wüsten gingen in Schnee über. Die roten Wüsten erhoben sich zu schönen Bergen und Vulkanen. Das Wetter war perfekt. Der Schnee glitzerte in der Sonne und der blaue Himmel spiegelte sich in türkisenen Lagunen. Der letzte Schneefall war wohl nicht lange her gewesen. Wir fuhren eine Weile durch diese weiße Traumlandschaft und hielten dann an der Laguna Verde. Zu einer bestimmten Uhrzeit ändert die  Lagune ihre Farbe und wird grün. Leider mussten wir zeitig wieder aufbrechen, um die Argentinisch-Chilenische Grenze zu passieren. Die Grenze lag
Vulkan Licancabur (5950m)
inmitten der weißen Berglandschaft. Weit und breit war kilometerweit kein anderes Haus zu sehen. Ein sensationeller Grenzübergang auf 4300 m.ü.NN. mitten im Schnee. Ausgestempelt warteten wir eine Stunde bei klirrender Kälte und eisigem Wind auf unseren Bus, der uns dann nach Chile fuhr. Die Straße ging einfach nur geradeaus und stetig bergab. Es ging wieder in rote Wüsten mit verwunschenen Steinformation bis wir nach einer Stunde in San Pedro de Atacarma angekommen waren und unsere Einreise in Chile mit einem Stempel im Reisepass bestätigt bekamen. Es war ein langer und
Auf dem Weg zur Grenze
ereignisreicher Ausflug gewesen. Von weißen Salzwüsten ging es über rote Sandwüsten in Schneelandschaften. Wir hatten viele neue Eindrücke und tausend neue schöne Bilder in unseren Köpfen gespeichert. Wir fühlten uns reich an neuen Erfahrungen und waren überwältigt von der Schönheit des Südwestens von Bolivien. Ein traumhafter Trip beendete unsere Reise in Bolivien, die so abenteuerlich endete wie die kommenden zwei Wochen beginnen sollten.



In Chile angekommen! Grenzhöhe 4300 m


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