Wir starteten wohl unseren besten Teil unserer bisherigen Weltreise, als wir
am 27.2.2012 in Asuncion, Paraguay in den Flieger über Buenos Aires nach El
Calafate, Patagonien stiegen. Das Wetter war traumhaft als das Flugzeug landete.
Aufgeregt konnten wir in der Ferne den Fitz Roy und den Cerro Torre sehen, die
zwei höchsten und beliebtesten Berge der Region. Wir hatten unser Hostal (Hostal
Las Manos) bereits gebucht. Ein wunderschönes, gemütliches und familiäres
Holzhaus mit riesiger Glasfront begrüßte uns in dem sympathischen El Calafate.


Der nächste Tag sollte mit dem Ausflug zu dem Perito Moreno Gletscher beginnen-
Sebastians lang ersehnter Traum. Morgens um 7:30 Uhr ging es dann mit dem Bus
80 km Richtung Westen in den Parque Nacional Los Glaciares. Mit den zunehmenden
Kurven an Seen und Bergen vorbei verbesserte sich das bewölkte Wetter, bis wir
um eine Kurve bogen und unseren Augen kaum trauten: Vor uns lag der gigantische
Perito Moreno Gletscher in seiner blauen Schönheit. Er strahlte uns entgegen
und gab uns das Gefühl, nicht mehr von dieser Welt zu sein. Wir waren
unglaublich aufgeregt und konnten uns kaum auf unseren Sitzen halten. Die Sonne
zeigte sich immer mehr und der blaue Fleck Himmel, der sich über dem
Naturgiganten gebildet hatte, als ob selbst die Sonne ihren Blick nicht von der
Schönheit des Eisgebildes abwenden wollte, wurde immer größer, bis der Himmel
letztendlich ganz und gar blau war und uns mit den besten Tag unseres Lebens
bescherte. Wir stiegen aus dem Bus und stürmten Richtung der Platform. Die
Platform besteht aus einem langen Weg gegenüber des Perito Morenos, sodass der
Gletscher aus all seinen Fassetten zu sehen ist. Der vordere Teil der 5 km
breiten Gletscherzunge lag so früh am Tag noch im Schatten, sodass die eisblaue
Farbe stark zum 
Vorschein kam. Nach und nach blitze die Sonne durch und ließ blendende
Lichtreflektionen auf dem Eis erstrahlen. Als dann die Sonne hoch genug stand,
um den ganzen Gletscher in volles Licht zu tauchen, leuchtete das riesige 250 km² große Eisfeld wie ein eigenes Licht, blitzte und glänzte in dem weißesten Weiß
und in dem
blauesten Blau. Die schneebedeckten Berge im Hintergrund und der
wolkenlose blaue Himmel erzeugten ein so unbeschreibliches Bild, dass es nicht
in Worte zu fassen ist. Mit der hochstehenden und erwärmenden Sonne begann der
Gletscher dann zu kalben. Riesige Eisblocken von 70 Meter Höhe stürzten in den
türkisenen Gletschersee. Das krachende Eis verursachte eine unglaubliche Geräuschkulisse.
Brechend, donnernd und knallend brüllte der Gletscher Kilometerweit und zeigte
seine unglaubliche Kraft dieser Naturgewalt. Durch den schlagartigen
Aufprall
des Eisblocks und die dadurch verbundene Verdrängung des Wassers entstand eine
sintflutartige Spritzwelle. Die blauen Eisstürze kamen einige Minuten später
wieder an die Wasseroberfläche und trieben dann ruhig auf den kalten
Wassermassen umher. Ein Naturschauspiel der besten Klasse. Die Kraft des Eises
ist überwältigend und machte uns sprachlos. Wir saßen Stunden an dem Eiswunder,
genossen jedes einzelne Detail und waren unbeschreiblich glücklich. Es war der
perfekte Tag, das perfekte Wetter, der perfekte Ort und wir waren in perfekter
Begleitung zusammen.
Nach netten Bekanntschaften mit anderen Begeisterten, dem obligatorischen Müsli
und vollem Genuss, machten wir uns am Nachmittag auf den Rückweg. Zurück in El Calafate, organisierten wir den nächsten Tag in El Chalten. Wir mieteten
uns ein Zelt und Schlafsäcke, kauften Essen für die nächsten Campingtage und
Bustickets. Mit Suppe und Brotzeit endete der wunderschöne Tag in unserem
gemütlichen Hostal in großer Vorfreude auf El Chalten.
Mich verwirrt etwas die Zeitangabe, da heute der 03.03.2012 ist und in dem Bericht die Rede vom 27.03.2012 ist.
AntwortenLöschenAnsonsten hört sich das echt genial an.
Die Bilder sind auch sehr geil.
Gruß Fabs