Seiten

Montag, 26. März 2012

Invercargill, Bluff, Catlins, Otago Peninsula, Dunedin, Christchurch (Südinsel)

südlicher geht es (fast) nicht...
Richtung Süden klarte das Wetter wieder auf, als wir uns auf den Weg zum südlichsten Punkt des neuseeländischen Festlands machten. An verlassenen Stränden konnte man seinen Blick endlos weit schweifen lassen, wo man die Antarktis nur erahnen konnte. Eine ähnliche Stimmung wie am Cape Reinga, dem nördlichen Pendant, erwartete uns dort, wo silbernes Licht verlassene Wiesen mit unzähligen Schafen in verwunschene Szenen tauchte. Wir durchquerten Invercargill und erreichten das verschlafene Örtchen Bluff, das die untergehende Sonne bereits in ruhige Abendstimmung setzte. 


Leuchtturm in Bluff
Das Rauschen der Wellen und das letze Kreischen der Möwen beendeten den Tag. Unser Van versteckte sich mit uns am Hafen in einem kleinen Park hinter Bäumen. Der nächste Tag begann früh mit einer heißen, langersehnten Dusche eines fremden Campingplatzes, auf die ein reichliches Frühstück am Meer folgte. Die Sonne wachte zwischen den rosa Wolken auf, der Leuchtturm in der Ferne verkündete, dass dieser der letzte Ort vor den riesigen Eisschollen und Eisbergen der Antarktis ist und die ersten Fischerboote leiteten einen neuen Tag ein. Für uns startete ein besonderer neuer Tag, der,
Welt-Wegweiser in Bluff
wie für die Fischer draußen in den Wellen, dem Meer und seinen Lebewesen bestimmt war. Unser Van rollte nun zum südlichsten Punkt Neuseelands, dem Slope-Point, zu dem sich nicht viele Besucher verlaufen. Über verwehte Wiesen mit wolligen Schafen liefen wir zu der steilen Küste. Die Kälte der tobenden Wellen, die an den schroffen Felsen zerschellten, konnten wir nur erahnen. Und bevor uns der Wind in die endlosen Weiten des Pazifiks entführen konnte, machten wir uns auf zu den Hector Delphinen am Porpoise Bay. In dieser schönen Bucht hatten die weltweit kleinsten Delphine gerade Junge bekommen, sodass es unmöglich für uns war, einen Blick auf die kleinen Säugetiere zu erhaschen. Lohnenswert war die Bucht jedoch allein durch das Erleben des wilden Meeres, das an den schroffen Felsen emporsprang. Ein Schauspiel, das neben den menschlichen Beobachtern
Blick zum Südpol, Slope Point
auch von einer lustigen Gruppe fauler Meervögel beäugt wurde. Neben dem Porpoise Bay befindet sich eine weitere Bucht, der Curio Bay. Heute ist dies der Lebensraum für die seltenen Gelbaugenpinguine und für Robben und Seelöwen. Vor vielen Jahren, im Jura Zeitalter, wuchs an diesem Ort ein üppiger Wald, der in Form von urigem Seegras und Baumreliefs im Gestein seine Spuren bis heute hinterlassen hat. Die Gelbaugenpinguine sind sehr scheue Tiere, die bei jedem fremden Laut oder jeder unbekannten Erscheinung, sich verstecken. Da auch die Tageszeit am Mittag nicht die der Pinguine war, blieben sie, wie ihre benachbarten Delphine, an diesem Ort vor uns unentdeckt. So setze sich unser Van wieder in Bewegung und brachte uns zu der Otago Peninsula, eine Halbinsel unweit von Dunedin. Die Ostküste der Südinsel Neuseelands beherbergt eine Fülle an seltenen Tierarten, die neben
Vögel am Porpoise Bay
Delphinen und Pinguinen auch Seelöwen, Seerobben und seltene Vogelarten ein Zuhause bietet. Wir kamen nachmittags auf der Otago Peninsula an und machten uns direkt auf den Weg zum Sandfly Beach, wo wir hofften endlich die uns bisher verborgenen Tierarten zu sehen. Der halbstündige Weg ging steil bergab durch steile und imposante Dünen zum Strand. Als wir den Strand erreichten entdeckten wir in dem hohen Gras an der Felswand einige Gelbaugenpinguine, die, gerade in der Mauserphase, ihr Nest bewachten und mit zwitschernden Lauten eine eifrige Konversation
Vogel am Porpoise Bay :-)
abhielten. Entzückt beobachteten wir die seltenen,  fast hüftgroßen Tiere durch unser Fernglas als wir nicht weit von uns eine Seelöwen- Familie entdeckten. Diese spielte gerade wild mit ihrem Jungen und war mit den lauten Brüllgeräuschen und dem wirklich großgewachsenen und beängstigenden Bullen neben der Entzückung auch äußerst mit Respekt zu genießen.  Da wir auf die andere Seite des Strandes mussten, waren wir gezwungen, uns an den schwer beschäftigten Tieren vorbei zu schleichen und den Blickkontakt mit dem Bullen zu vermeiden. Die letzten paar Meter vor dem
Seelöwen-Familie, Sandfly Beach
Beobachtungshäuschen wurden wir von einer im Wasser tollenden Robbe begleitet. Von dem Beobachtungshäuschen aus sahen wir weitere Pinguine und unzählige Robben, die auf den gleichfarbigen Steinen beim Faulenzen fast nicht zu erkennen waren. Wieder leitete ein schöner Sonnenuntergang das Ende des Tages ein und wir machten uns auf den Rückweg. Der Parkplatz oberhalb des Strandes war unser Standort für die Nacht, die für ein Schaf, das die ganze Nacht hindurch unzufrieden mähte, offenbar nicht so erfolgreich war
Robbe, Sandfly Beach
wie unsere. Dunedin war an diesem Morgen ein Leichenschauhaus der ganzen Jugendlichen, die den sogenannten Kick-Day ausführlich gefeiert hatten und in Pyjamas ihren fertigen Körper zu McDonalds schleppten. Die Bibliothek in Dunedin war für diesen Samstagvormittag unsere Chance, unseren Blog zu pflegen. Aus reiner Neugier erkundigten wir uns bei der Touristen-Information nach der Wettervorhersage für das Mt. Cook Village, unser angestrebtes nächstes Reiseziel. Die Wetterprognose für den nächsten Tag war „fine“, was wir sofort mit unseren herrlichen Tag an den Gletschern an
Sandfly Beach
der Westküste assoziierten und was für uns nur eins bedeutete, dass wir unsere Zelte in Dunedin ohne lang zu überlegen abbrachen und uns sofort auf den Weg machten Richtung Mt. Cook Village. In strömendem Regen setzte Sebastian somit unser fahrendes Zuhause in Bewegung und rauschte ohne Pause durch die Nacht bis wir drei Stunden später bei sternklarem Himmel aus dem Auto stiegen. Die Nacht war eiskalt und wegen dem Neuschnee an ihren Hängen leuchteten die Berge in der Nacht. Wir entschlossen uns, das erste
Frühstück in Dunedin
Mal die Campingplatz- Gebühren zu bezahlen (allerdings nur für eine Person)und freuten uns über den sternenklaren Himmel, der gutes Wetter ankündigen sollte.











1 Kommentar:

  1. hallo ihr lieben.
    ich denke gerade an euch und warte gespannt ausfneuigkeiten. küsse, pola

    AntwortenLöschen